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Outdoor Ed 12 - WEST COAST TRAIL 2010

Ersteinmal vorweg: Ich bin wohlbehalten vom West Coast Trail zurückgekommen und außer ein paar blauen Flecken, Schnitten und ordentlich Muskelkater fehlt mir nichts.
Ich hab eine Menge zu erzählen, aber ziemlich wenig Zeit, da heute Tina und Frank (meine Tante und mein Onkel) in Sidney angekommen sind und ich sie natürlich in meinem neuen Zuhause herumführe. Die beiden sind auf einer Kanada-Rundreise und machen gerade mit ihrem Wohnmobil vor dem Haus meiner Gasteltern Halt.
Aber nun zum West Coast Trail, ich fange am besten Mal chronologisch an zu erzählen, weil ich sonst die Hälfte vergesse. Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch habe ich ziemlich schlecht geschlafen, ich habe die ganze Zeit von Bären, Pumas und anderen Tieren, die mir begegnen könnten, geträumt und dauernd hatte ich das Gefühl, dass ich was Wichtiges vergessen habe. Und wenn man etwas vergisst ist das bei West Coast Trail nicht etwa, wie wenn man für den Urlaub was vergessen hat einzupacken, denn auf dem West Coast Trail kann man nicht eben mal in den Shop gehen und eine neue Zahnbürste oder so kaufen. Schließlich habe ich den Versuch aufgegeben, wieder einzuschlafen und bin um 4:45 aufgestanden. Danach habe ich mich in meine non-cotton-Hiking-Klamotten geschmissen das letzte Mal ein nicht-Oatmeal-Frühstück genossen. Da ich panische Angst davor hatte verloren zu gehen, wollte ich verbotenerweise mein Handy mitnehmen, just in case, denn laut meinem Gastvater, der den West Coast Trail schon zwei Mal gemacht hat, ist der Empfang da nicht schlecht (Sutty, unser Lehrer, hat uns natürlich gegenteiliges erzählt, aber ich glaube, dass sollte uns nur davon abhalten, das Handy mitzunehmen). Allerdings gab es ein kleines Problem mit meinem Handy, da mir mein Handyanbieten am Tag vorher die Karte abgestellt hatte, die sie abgelaufen war. Wo bekommt man also eine neue Handykarte her? Gut, dass ich in Nordamerika bin und da die Shops 24h geöffnet sind. Also sind Cindy und ich vor der Schule noch meine Karte aufladen gegangen, ehe sie mich an der Schule abgeliefert hat, wo schon einige andere gewartet haben. Mit einem knallgelben, typisch nordamerikanischen Schulbus ging es dann Richtung Bamfield, dem nördlichen Ende des Trails. Gestoppt haben wir in Port Alberni, wo wir uns bei Tim Hortons, das ist die kanadische Variante von Starbucks, nochmal richtig die Bäuche vollgeschlagen haben, denn die nächsten 6 Tage würden wir von dehydrierten Food aus Ziplock Bags leben müssen. Die fast sechsstündige Fahrt ging schneller rum als gedacht, und die Kanadier hatten viel Spaß dabei Franzi und mir, den beiden Deutschen, kanadische Kinderlieder und Klatschspiele beizubringen.
In Bamfield angekommen, konnten wir es gar nicht mehr erwarten endlich loszuwandern, allerdings mussten wir vorher noch an einer Trailorientation teilnehmen. Als wir die dann hinter uns gebrachten haben, ging‘s los. Acht Schüler und fünf Betreuer mit riesigen Rucksäcken. Schon nach den ersten paar Metern kamen ein paar von den berüchtigten Leitern. Diese Dinger sind ziemlich hoch, steil, sind aus Holz und sehen nicht sehr sicher aus. Genau das richtig für mich und mit einem 46 pound Pack ist das ganze nochmal schwieriger. Nach 4:45 aufstehen, sechs Stunden Busfahrt und 12 gelaufenen Kilometern sind wir abends völlig erschöpft am Michigan Creek Campground angekommen. Doch damit waren noch nicht alle Herausforderungen des Tages gemeistert. In der Tarp-Generalprobe im Unterricht hatten wir ziemliche Probleme mit dieser verfluchten viereckigen Plastikplane, die dein Zelt vor Regen schützen soll, doch an diesem Mittwoch ging das ganze überraschend schnell. Franzi, meine Zeltpartnerin und ich hatten das Ding vor allen anderen aufgebaut. Nach einem von unseren guten dehydrierten Dinners, die ich übrigens alle selbst gekocht und dehydriert habe, ging es dann relativ schnell ins Bett. Abgesehen von der Tatsache, dass meine doofe Luftmatratze ein Loch hatte und ich auf dem Boden geschlafen hab, war die Nacht eigentlich ziemlich ok. Am nächsten Morgen hat Dibbs, unsere Outdoor Ed Lehrerin, und dann relativ früh geweckt. Nach Oatmeal-Frühstück kamen die Betreuer dann mit der klasse Idee auf uns zu, dass wir das wir, die Wanderung, die eigentlich für zwei Tage geplant war, an einem machen könnten, damit wir einen kompletten Tag zum ausruhen haben. Da das Wetter super war, waren alle davon begeistert. Obwohl alle gesagt haben, dass der erste Canoeing/Portaging Tag der Härteste war, für mich war der Donnerstag der Härteste. 15 km durch Sand, Bäche und riesige Schlammpfützen, über Wurzeln und Felsen, rauf und runter und immer wieder diese Leitern… Ich war echt fertig als wir am Tsusiat Falls Campground ankamen. Doch unser Tarp machte Franzi und mir an diesem Tag Probleme: Da wir am Strand gecampt haben, gab es da keine Bäume, wo wir das Tarp befestigen konnten. Also haben wir es mit riesigen Treibholz-Stöcken probiert, allerdings sind die nie da geblieben, wo wir sie haben wollten. Nach 1 ½ Stunden Tarp-Frustration haben Landon und Chris dann unserer angenommen und haben uns geholfen, denn Franzi und ich wir waren echt frustriert! Diese Frustration war angesichts des tollen Wetters und der Aussicht auf den freien morgigen Tag am Strand jedoch schnell verflogen. Den Abend haben wir am Lagerfeuer verbracht, neben uns das Rauschen der Wellen und des Wasserfalls. Einfach nur wunderschön.
Als wir am nächsten Tag aufgewacht sind, hat uns fast der Schlag getroffen, als wir auf die Uhr geschaut haben: Es war tatsächlich 10 Uhr morgens! Bis nachmittags haben wir dann einfach nur im Sand gelegen und die Sonne genossen, ehe wir am Nachmittag zu einem kleinen Spaziergang zu einem riesigen Felsen mit einem Loch in der Mitte, der echt sehenswert war, aufgebrochen sind.
Abends kam dann die andere Gruppe an, die den Trip von der anderen Seite gestartet hat, sodass wir die Kanus von ihnen übernehmen konnten. Alle waren ziemlich verschwitzt, schlammbespritzt und machten ziemlich neidische Gesichter, als wir ihnen erzählt haben, dass wir den ganzen Tag am Strand verbracht haben. Für unsere Gruppe ging es an diesem Abend doch relativ früh ins Bett, da wir am nächsten Morgen schon um 8 Uhr aufbrechen wollten und vorher noch alles packen mussten. Der Samstag sollte unser längster Tag werden. Es war der erste Kanu/Kanu-Tragen – Tag. Zuerst sind wir zu Tsusiat Lake gewandert, wo wir die Kanus abgeholt haben und wir anschließend über den See gepaddelt sind. Links und rechts Bäume, in der Mitte Wasser, im Hintergrund schneeverschneite Berge und keine Menschenseele. Ich glaube, dass ist das typische Bild, was ein deutscher von Kanada hat. Nach dem ca. halbstündigen Kanu-Part ging es dann ans Portaging. Da wir nicht gleichzeitig die Kanus und unsere Rucksäcke schleppen können, mussten wir erst mit unseren Rucksäcken hinlaufen, ohne sie zurücklaufen und dann das Kanu schleppen. Das heißt, dass wir die Distanz dreimal zurücklegen. Der erste Portage war ganze 2 km lang, mal 3 genommen also insgesamt 6 km. Schon mit dem Rucksack war der Pfad ziemlich schwierig und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie man das bitteschön mit einem Kanu machen soll. Der Weg zurück zu den Kanus war der angenehmste, denn wir hatten ausnahmsweise nur unser Körpergewicht zu tragen. Es war fast schwieriger ohne Rucksack zu laufen, weil ich einfach schon daran gewöhnt war, das Gewicht auf meinem Rücken zu haben und ich wäre ein paar Mal fast hingefallen.
Mein Canoeing und Portaging Partner war Chris. Chris und ich waren ein gutes Team, wir haben gut zusammen gearbeitet und wir haben alle Hindernisse bewältigen können, auch wenn das ganze eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat. Nach dem Portag ging es dann über Hobiton Lake, ehe wir schließlich, nach fast 10 Stunden, am Hobiton Lake Campground ankamen. Im Gegensatz zu den ersten zwei Campground, wo wir wenigstens noch so genannten compostable toilets (in Deutsch: Plumpsklos) hatten, hatte dieser Campingplatz überhaupt keine Sanitäranlagen. Außerdem lag eine Menge Bärenkot rum… Ehe wir ins Bett gegangen sind, mussten wir also unser komplettes Essen und alles andere, was riecht, so hoch in die Bäume hängen, dass ein Bär es nicht erreichen kann. Auch das mussten wir auf den vorherigen Campingplätzen nicht machen, da gab es nämlich Bear Boxes. Am nächsten Morgen gings dann weiter: Nach einem kurzen Paddle ging’s dann zu unserem letzten Portage und der hatte es in sich. Alles war richtig schlammig, wie eigentlich schon am Tag zuvor, ich habe einen falschen Schritt gemacht und mein rechtes Bein steckte bis zum Oberschenkel im Matsch und ich kam nicht mehr raus. Das ist super, wenn du ein Kanu auf der Schulter hast und das Gefühl, wie der Matsch in deine Schuhe fließt, ist klasse… da helfen auch keine Gaiters (die deutsche Übersetzung dafür ist glaube ich Gamaschen). Mit Hilfe der anderen kam ich da aber wieder raus und mich dreckigen Beinen und nassen Füßen ging’s weiter. Nach einer halben Ewigkeit sind wir dann am Nitinat Lake angekommen, der für seine Winde berühmt ist, sodass da letztes Jahr sogar irgendwelche Windsurf Weltmeisterschaften oder so stattgefunden haben. Nachdem wir Nitinat Lake überquert haben, kamen wir dann nach einem kurzen Tag (nur 4 h!) am Campground an. Dort stellten wir dann Tarp und Zelte auf, ehe wir die Kanus zu Sutty’s Truck, den er in der Nähe geparkt hatte, zu tragen. Unsere Betreuer kamen dann auf die Idee uns alle in den Truck, der einfach nur riesig ist, zu stecken und einen Ausflug in die Zivilisation zu machen. Mit sechs Leuten im Sitzbereich und sieben Leuten, Schwimmwesten und Paddeln im Kofferraum ging es dann ziemlich gequetscht nach Nitinat, einer wirklich Mini-Stadt. Dort haben wir dann an einer Tankstelle Halt gemacht. Ich glaube die Verkäuferin hat ein bisschen komisch geguckt, als 13 total verstubbelte und dreckige Teenager und Erwachsene in ihren Shop eingefallen sind, und Massen an Keksen, Mashmallows, Pommes und Burgern gekauft haben. Ordentlich beladen ging es dann ein bisschen später zurück zum Campground, wo wir es uns am Lagerfeuer mit unseren letzten Resten an Essen und Nachschub an allerlei Leckereien gemütlich gemacht haben. Nach einer letzten Nacht im Zelt haben wir dann unsere Rucksäcke zu Sutty’s Truck gebracht und diemal ging es mit zehn Leuten, Paddeln, Schwimmwesten und Rucksäcken im Kofferraum, mehr Rucksäcken auf der Rückbank, drei Leuten vorne und einem Kanu-Hänger mit sechs Kanus zu einem Parkplatz, wo uns der knallgelbe Schulbus wieder abgeholt hat. Anschließend sind wir nach Bamfield gefahren, wo wir sechs Tage zuvor gestartet waren, um Sutty’s Gruppe abzuholen, ehe es in Richtung Sidney ging. Auf dem Weg nach Hause haben wir in einem Einkaufzentrum in Nanaimo gestoppt haben. Ein Einkaufszentrum ist schon ein komischer Ort, nach sechs Tagen im Busch wieder auf die Zivilisation losgelassen zu werden: Auf der Suche nach Essen wir glaube ich einige angewiderte Blicke geerntet: Kein Wunder, wir waren schlammbespritzt, hatten fettige Haare und wir müssen auch ziemlich gestunken haben, immerhin hatten wir seit sechs Tagen nicht geduscht. Uns war das in dem Moment egal, wir wollten nämlich nur eins: Food und zwar viel und gutes!
Ordentlich bepackt mit allerlei Köstlichkeiten, ging’s dann zurück in den Bus, wo ein riesiger Ice Cream Cake auf uns wartete. Sutty musste eine Runde Ice Cream Cake ausgeben, da ein Mädchen aus meiner Klasse Geburtstag hatte und er irgendeine Wette gegen die andere Gruppe verloren hat.
Pappsatt kamen wir dann so gegen 7 in Sidney an, wo mich meine Gasteltern abgeholt haben. Zuhause angekommen hatte ich erstmal eine Dusche: Ich glaube das war die beste und längste Dusche in meinem Leben.
Fazit: Es war ein wundervoller Trip, eine einmalige Erfahrung und auch wenn es total anstrengen war, es hat super viel Spaß gemacht und ich bereue es keine Minute lang, dass ich mich an meinem 2. Tag entschlossen habe von Kunst zu Outdoor Ed zu wechseln.

When you have gone so far that you cannot manage one more step, then you have gone just half the distance that you are capable of!
Outdoor Ed 12 - West Coast Trail 2010 – eine richtig coole Zeit und vielleicht das Highlight meines kompletten Kanada-Aufenthaltes!

Für alle die, die sich fragen, warum ich keine Bilder hochgeladen habe: Ich hatte meine Kamera dabei und ich hatte so viele Bilder gemacht, doch am letzten Tag habe ich festgestellt, dass sie leider ALLE BILDER GELÖSCHT HAT!!! Ich weiß auch nicht, wie und warum, ich habe sie nicht gelöscht. Ich selbst war total enttäuscht, da die Aufnahmen wirklich klasse waren, die Natur ist einfach einzigartig. Ich bekomme aber wahrscheinlich Bilder von anderen, allerdings habe ich die noch nicht, sodass ich sie nicht auf den Blog laden kann. Ein ist aber sicher: auch wenn ich keine eigenen Bilder habe, ich habe immer die Erinnerung an diesen einmaligen Trip, den ich bestimmt mein ganzes Leben lang nicht vergessen werde!
Opa Gernot (Gast) - 19. Mai, 21:44

west coast trail

Liebe Laura,
Deine Schilderungen sind so eindrucksvoll, dass man meint, man wäre selbst dabei gewesen. Du hast eine große Herausforderung
gemeistert...........ein Glück, dass Du gesund zurückgekommen
bist. Du kannst, mit uns allen, stolz sein.

Liebe Grüße
Opa Gernot

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Zuletzt aktualisiert: 12. Apr, 19:46

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